Naturprojekte

Blätter fürs Weidentipi

Wir sind dabei unseren OGS Garten neu zu gestalten. Da die Kinder sich immer gerne zurückziehen und Buden bauen, habe wir zusammen mit den Kindern beschlossen ein Weidentipi aufzubauen.

 

Im März haben wir von einer Firma aus Kiel einen passenden Bausatz mit geschnittenen Weideruten bekommen. Wir sind exakt nach Pflanzanleitung vorgegangen und haben einen Ringgraben mit 2 Meter Durchmesser und spatentief ausgehoben. Der Umgang mit dem Spaten ist immer wieder spannend.

In den vorbereiteten Ring wurden die dicken Weidenruten aufgestellt und die Erde wieder zugeschaufelt. Kleinere Zweige wurden dazwischen geflochten. Nun hieß es warten und gießen. Das haben wir geduldig und fleißig gemacht. Der Boden ist niemals ausgetrocknet. Immer wieder hätten wir gerne geschaut, was sich unter der Erde tut.

Im Juni ist eine dicke Rute ausgetrieben. Die zarten Blättchen sind schnell zu Zweigen herangewachsen, die wir in das Tipigerüst flechten  konnten. Dies sollte bei allen Ruten so sein. Das hat leider nicht geklappt. Vielleicht waren die Ruten schon zu alt, als sie uns geliefert wurden. So wurde es nichts mit unserem Blättertipi.

Aber wir sind ja Forscher! Weidenruten kann man sicher auch selber schneiden, dachten wir. So haben wir gelernt, dass viele Weidenarten geschützt sind, und zwischen März und September gar nicht geschnitten werden dürfen. Für ein Tipi sollte man am Besten Zweige der Korbweide verwenden.

Ende Juli ist eine alte, riesige Weide infolge eines Sturms umgeknickt. Von diesem Baum hat eine Betreuerin mehrere Weidenruten für uns geschnitten.

Da wir aber immer wissen wollten, was unter der Erde mit den Zweigen passiert, haben wir die Ruten in einen großen Wassereimer gestellt. So konnten wir sehen, wie sich die Wurzeln entwickeln. Zufällig war es zu diesem Zeitpunkt sehr warm. Keiner hätte es gedacht, aber die ersten Wurzeln waren schon nach vier Tagen zu sehen. Fast zeitgleich erschienen die ersten Blattaustriebe. Neun Tage später haben die Wurzeln schon Nebenäste. Jetzt haben wir genug gesehen, und die Stecklinge müssen in die Erde gepflanzt werden.

In dieser Zeit war es sehr sonnig, und hat gar nicht geregnet. Da Weiden sehr gerne feuchten Boden haben, haben wir mit dem Einpflanzen der kleinen Weidenzweigen gewartet, bis es wieder geregnet hat. Mitte September war es soweit.

Diesmal sind alle Weidenruten angewachsen.

 

Wir sind gespannt wann die Weidenruten ihre Blätter verlieren, und noch mehr darauf, wann und ob sie Alle wieder austreiben.